Die perfekte Ladewelt

Einführung

Wenn wir an das Laden von Elektroautos denken, dann ist dies oft mit einer Ladeangst verbunden. Warum? Weil es eine Umstellung bedeutet, wenn man statt eines gewohnten Verbrenners plötzlich ein Elektroauto fährt. Diese Umstellung kann aber durchaus positiv auch oder gerade in der täglichen Nutzung sein.

Wir möchten mit diesem Artikel gerne die aus unserer Sicht perfekte Ladewelt diskutieren. Und wir sehen uns hier als YourCharge als einen Baustein in dieser Ladewelt an.

Das Laden zuhause

Grundvoraussetzung einer komfortablen täglichen Nutzung sind zwei Dinge:

  • Das Auto muss genügend Reichweite für die täglichen Strecken besitzen (nicht für die eine Urlaubsfahrt). Dies ist aber mittlerweile bei fast allen Elektroautos gegeben, da diese auch im Winter deutlich mehr als 250 km Reichweite, oftmals mehr als 450 km Reichweite aufweisen. Überprüfen Sie einmal, wie oft Sie bei Ihren täglichen Fahrten unter diesen Werten bleiben.
  • Am nächtlichen Stellplatz (oder am Arbeitsplatz) muss geladen werden können. So steht die Reichweite des Autos jeden Tag erneut zur Verfügung.

Wenn diese beiden Punkte gegeben sind, müssen Sie sich im Normalfall keine Gedanken über irgendeine externe Ladeinfrastruktur machen: Sie stecken einfach Ihr Auto abends an und fahren morgens los. Parken ist das neue Laden!

Dieser Komfort ist auch in einem weiteren Punkt unschlagbar und lässt auch u.a. die Wasserstoffwelt sehr alt aussehen: Mit Tankstellen-Autos und einer üblichen Reichweite von 500 km müssen Sie bei 15.000 km Fahrleistung je Jahr rund 30 mal zum Tanken. Hierbei verbringen Sie rund 30 x 10 Min = 300 Minuten = 6 Stunden!! je Jahr an der Tankstelle. Wir finden, es gibt bessere Orte, an denen man 6 Stunden im Jahr verbringen kann. Aus Sicht eines Elektroautofahrers mit 35 Tkm Jahresfahrleistung kann ich mir nicht mehr vorstellen, diesen Komfort wieder herzugeben.

Der Vorteil der Nachtladungen ist, dass man dort, wo man lange steht, mit technisch recht einfachen Mitteln laden kann. So reichen übliche 11 kW-Wallboxen leicht, um nachts selbst die größten Akkus komplett füllen zu können.

Aber: Es reicht eigentlich deutlich weniger. Geht man von der mittleren Jahresfahrleistung von 15 Tkm und einem Verbrauch von 20 kWh/100 km aus, müssen über das Jahr 3.000 kWh verladen werden können. Bei 300 Nächten á 10 Stunden resultiert hieraus gerade mal eine mittlere Ladeleistung von 1 kW.

Merke: Bei üblichen Heimladungen reicht eine mittlere Ladeleistung von 1 kW. Wallboxen mit 11 kW ermöglichen den Ausgleich individueller Abweichungen, z.B. das Laden nach einer weiten Fahrt.

Das Laden unterwegs

Unterwegs reichen derartige Ladeleistungen dann natürlich bei Weitem nicht. So müssten man üblichen Autos nach 400 km Fahrt bei 11 kW rund 8 Stunden laden, um wieder weiter fahren zu können. Hier müssen wir auf Schnellladesäulen setzen. Mit diesen sind derzeit Ladeleistungen von bis zu 350 kW möglich, autoseitig sind derzeit etwas über 200 kW realisierbar (z.B. Tesla, Porsche Taycan, Hyundai Ioniq 5, Kia EV 6).

Mit derartigen Ladeleistungen ist ein Nachladen nach rund 400 km Autobahnfahrt in rund 15 bis 20 Minuten machbar. Auch hier gilt: Das Laden erfolgt in der Zeit, in der man andere Dinge machen kann. Nach 400 km Autobahnfahrt dauert selbst die dann üblicherweise notwendige kleine Toiletten- und Getränkepause in der Regel länger. Insofern wird auch hier in der Regel keine zusätzliche Ladezeit benötigt.

Laternenparker

Unberücksichtigt sind nun noch die Laternenparker. Aber auch dies ist lösbar: So stehen diese oftmals auf Arbeitgeber-Parkplätzen, die wie private Ladeplätze aufgrund der langen Verweildauer sehr einfach mit Langsamladern ausgestattet werden können.

Zusätzlich brauchen wir innerorts und hier auch insbesondere dort, wo man sowieso länger parkt, Schnelllademöglichkeiten. Sehr komfortabel ist ein Nachladen zum Beispiel während des Wocheneinkaufs möglich. Bei üblichen Schnellladeleistungen von mehr als 200 kW ist ein Nachladen wieder in der Sowieso-Parkzeit während des 30-Minuten-Wocheneinkaufs umsetzbar.

Dass dies heute schon Realität sein kann, zeigt zum Beispiel die ENBW in Unterhaching bei München. Hier wurden 20 Schnellladesäulen á 350 kW an einen Einkaufsmarkt gesetzt.

Merke: Mit der richtigen Ladeinfrastruktur können auch Laternenparker gut versorgt werden.

Was sehen wir als ersetzbar an?

Zwei größere Schwerpunkte der Ladeinfrastruktur halten wir für ersetzbar bzw. nicht optimal nutzbar:

Dies sind einerseits die Langsamladesäulen im innerstädtischen Bereich. Hier wird man nicht mehr als 2 Autos über die Nacht versorgen können, was a) die Rentabilität schwierig darstellbar macht und b) relativ viele dann doch wieder zu aufändige Ladesäulen für nur wenige NutzerInnen bedeutet. Zudem erfordern diese nachts ein Umparken – Komfort geht anders.

Des Weiteren sehen wir Ladepunkte an klassischen Tankstellen (nicht Raststätten auf Schnellstrecken) als unkomfortabel an. So lässt in der Regel das Laden auch wieder nicht mit einer Sowieso-Standzeit abhalten. Gleichzeitig liegen diese Ladepunkte meist an großen Straßen oder in Industriegebieten – also auch nicht dort, wo man länger z.B. für eine Pause stehen möchte.

Fazit

Wir sollten versuchen, nach Möglichkeit die Parkplätze, an denen wir sowieso länger stehen, mit Wallboxen zu versehen. Wenn wir dies am privaten Stellplatz oder auf dem Parkplatz der ArbeitgeberInnen erledigen, können wir hierdurch einen Großteil der Ladetätigkeit abdecken. So wird Elektromobilität sehr komfortabel. Wir von der YourCharge setzen genau hier an, da auf diesen Ladeplätzen mit vergleichsweise einfacher Technik ein sehr gutes Grundladebedürfnis abgedeckt werden kann.

Unterwegs müssen wir dann auf ein gut ausgebautes Netz an Schnellladesäulen setzen können. Legen wir diese auch auf Parkplätze, auf denen wir sowieso öfter stehen, ist auch dies sowohl unterwegs als auch für Laternenparker gut in den täglichen Ablauf integrierbar.

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